One M9: HTCs Goldjunge unter der Lupe
Das HTC One M9 wird als neuer Vertreter von HTCs erfolgreicher One-Reihe in den Ring geschickt. Natürlich wurde das Smartphone aufgerüstet und auch optisch etwas aufpoliert. Wie schlägt sich das goldige Flaggschiff in unserem Test?

Die One-Serie ist die Flaggschiff-Reihe der Handybauer von HTC. Und tatsächlich wird neben iPhone und Samsung Galaxy oft HTC genannt, wenn es um die absoluten Top-Smartphones geht. Der neueste Streich ist das HTC One M9, das auf den Vorgänger M8 folgt.
Schicke Optik beim HTC One M9: Alu mit Goldrand
Das Alu-Gehäuse des HTC One M9 ist umgeben von einem Goldrand – zumindest in der Farbvariante „Gold on Silver“. Eine komplett goldene Version soll etwas später auf den Markt kommen. Äußerlich ähnelt das Smartphone trotzdem sehr stark seinem Vorgänger, Gewicht und Größe sind nahezu gleich geblieben. Neu ist allerdings, dass der Ein-/Aus-Schalter nach rechts gewandert ist, wo er gut erreichbar ist.
HTC One M9 punktet mit herausragender Grafik
Im Inneren des HTC One M9 hat sich einiges getan. Zunächst wäre da der neue Qualcomm Snapdragon 810 mit acht Prozessor-Kernen mit einer Taktung von 4 x 2 GHz und 4 x 1,5 GHz. Auch der Grafik-Chip ist neu: Der Adreno 430 wurde hier verbaut; der Arbeitsspeicher ist auf drei GB gewachsen. Bei den Grafiktests schneidet das Smartphone dann auch doppelt so gut ab wie der Durchschnitt und teilweise noch besser! Für das One M9 spricht auch das knapp fünf Zoll große Display mit einer beachtlichen Auflösung von 1080 x 1920 Pixeln (443 ppi).
In der Gesamtwertung aus zwölf Benchmarks liegt das One M9 bei 74 Prozent über den Schnitt und zum aktuellen Zeitpunkt nur noch hinter den neuen iPhones.
HTC One M9 zeigt Schwächen beim Akku
Der Akku dagegen liefert kein so tolles Bild: Etwas größer als beim One M8, fasst er 2840 mAh und ist fest verbaut. Die Dauer der Videowiedergabe im Flugmodus liegt etwa ein Fünftel unter dem Mittelwert und deutlich unter dem Ergebnis des One M8.
Weitere Pluspunkte verbucht das HTC One M9 beim Speicherplatz. Intern sind nun 32 GB vorhanden, 128 weitere können über eine Speicherkarte nachgerüstet werden. Im LTE-Netz werden Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s unterstützt.
Die Multimedia-Qualitäten des HTC One M9
Wie schneidet das HTC-Flaggschiff in punkto Foto und Video ab? Hier hatte es ja einige Kritik am M8 mit seiner Ultrapixel-Kamera gegeben. Zwar fällt das Bildrauschen gering aus, nur vier Megapixel reichen aber für die Vergrößerung von Bildausschnitten nicht aus. Die gleiche Kamera kommt beim HTC One M9 erneut zum Einsatz – aber an der Vorderseite. Dort macht sie sich ganz gut, während hinten eine 20-Megapixel-Kamera verbaut ist. Seitenverhältnisse und Qualität lassen sich in den Einstellungen festlegen. Insgesamt liefert die Kamera des HTC One M9 bessere Bilder als das M8, auch wenn das Bildrauschen etwas stärker ist. Besonders Schärfe und Detailtreue fallen auf.
Bei der Kamera-App gibt es einige Anpassungen: So ersetzt das 2D-Panorama das 360-Grad-Panorama, HTC Zoe wurde auf eine eigene App ausgelagert und die 3D-Effekte entfallen. Vorhanden ist jedoch der Split-Aufnahme-Modus, mit dem man Fotos und Videos mit beiden Kameras gleichzeitig aufnehmen kann. Erfreulich sind auch die quasi nicht vorhandene Auslöse-Verzögerung und die frei wählbare Funktion der Lautstärketasten innerhalb der App.
Die Videoaufnahmen in Full HD enttäuschen wiederum, während im 4K-Modus (3840 x 2160 Pixel) die Detailschärfe sehr gut ausfällt.
Musik: Noch ein "sehr gut"!
Eine sehr gute Leistung zeigt das HTC One M9 auch bei der Musikwiedergabe. Stereo-Lautsprecher an der Vorderseite, BoomSound und ein Rundum-Klang durch Dolby gefallen im "Theatermodus" und lassen sich für die Kopfhörerbenutzung abschalten. Der Klang ist noch besser als beim One M8 und überzeugt unter anderem mit wuchtigen Bässen.
Was gibt’s sonst Neues beim HTC One M9?
Kleinere Neuerungen hat HTC bei seiner Benutzeroberfläche Sense eingebaut. In der Version 7 lassen sich viele individuelle Anpassungen vornehmen, Farben, Schriften und Sounds verändern. Die "Auto-Theme"-Funktion passt das Design an ein beliebiges Foto an. Ein neues Widget zeigt je nach Standort die passenden, am häufigsten genutzten Apps an.
Weiterhin gibt es einen Einsteiger-Modus für Smartphone-Neulinge, den „einfachen Modus“. Damit werden dann nur die wichtigsten Funktionen auf großen Schaltflächen dargestellt. Top für Wechsler: Die Navigations-Icons am Bildschirmrand lassen sich anpassen. So können vormalige Samsung-Nutzer die „Zurück“-Taste auf die andere Seite verlegen. Praktisch!
Fazit zum HTC One M9
Das runderneuerte HTC-Flaggschiff hat einige positive Merkmale der früheren Generation beibehalten und neue, praktische Funktionen hinzugewonnen. Besonders stark ist der Prozessor, der nur von den iPhones getoppt wird. Ebenfalls klasse sind die Multimedia-Fähigkeiten des HTC One M9, also Fotos, 4K-Videos und Musik. Wirklich negativ schlägt nur der schwache Akku zu Buche. Hier greift man besser zum One M8. Wem es nichts ausmacht, zwischendurch mal nachzuladen, der wird am M9 aber sicher seine Freude haben.
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