Nexus 6: Der Android-Riese im Test
Google stellt sein erstes Phablet vor: Das Nexus 6. Mit satten sechs Zoll Display-Diagonale und einem superschnellen Prozessor sowie dem nagelneuen Android 5.0 Lollipop möchte Google seinen Riesen-Androiden konkurrenzfähig machen. Ob das gelungen ist?

Ganze 83 x 159 Millimeter misst das Google Nexus 6 und ist in der Breite durch die gewölbte Rückseite sehr variabel (4,7 mm bis 10,3 mm). Zudem gehört es nicht gerade zu den Leichtgewichten: Geschlagene 184 Gramm bringt Googles Riese auf die Waage.
Google Nexus 6: Schärfer gehts kaum
Das Display ist 5,95 Zoll groß und löst mit 493 ppi auf. Viel schärfer gehts derzeit nicht. Die Anzeige wird über AMOLED-Panels realisiert, was zu unerreichten Kontrasten führt. Schaut man genauer hin, lässt sich jedoch ein leichter Rotstich erkennen, der sich bei flacheren Blickwinkeln in einen Blaustich verwandelt.
Konkurrenzfähig hat Google auch das Innenleben des Nexus 6 ausgestattet. In diesem arbeiten vier Prozessorkerne mit 2,7 Gigahertz und volle drei Gigabyte Arbeitsspeicher. Damit landet das Nexus 6 in der Gesamtwertung der Benchmarks auf 57 Prozent über dem Durchschnitt aller im letzten Jahr getesteten Smartphones und verfehlt mit Platz vier nur knapp das Tempotreppchen.
Kabelloses Akkuladen
Der fest verbaute Akku hält in unserem Laufzeittest im Flugmodus bei maximaler Bildschirmhelligkeit 371 Minuten. Im Vergleich zu anderen Smartphones immerhin 3 Prozent überdurchschnittlich. Der Akku kann kabellos per QI-Standard geladen werden und lädt vergleichsweise flott (von 0 auf 100 Prozent in 104 Minuten).
Begrenzter Speicherplatz
Was den internen Speicher des Google Nexus 6 angeht, so ist dieser nicht erweiterbar und in zwei Ausführungen erhältlich: 32 und 64 Gigabyte. Da die große Version jedoch nur 50 Euro Aufschlag kostet, dürften die meisten wohl auf Nummer sicher gehen und sich diese zulegen. Sollte doch auch dieser Speicherplatz mal eng werden, unterstützt das Nexus USB-on-the-Go. Des Weiteren nicht fehlen dürfen LTE, DC-HSPA, WLAN-ac, Bluetooth 4.1 und NFC.
Google Nexus 6 mit aktuellem Android
Besonders interessant am Nexus 6 ist der erstmalige Einsatz von Android 5.0, auch als Android Lollipop bekannt. Als erstes fällt ins Auge, dass Schriften und Icons moderner wirken und der Taskmanager anders organisiert ist: Dieser reiht alle zuletzt genutzten Apps in Kreisform auf. Des Weiteren haben sich die Sicherheitsfeatures verbessert, der Akkustand wird nun in Prozent angezeigt und ein Schieberegler erleichtert das Justieren der Displayhelligkeit. Wie von Android-Tablets bekannt bietet auch das Google Nexus 6 mehrere Nutzerprofile und einen Gastzugang.
Kamera für den Hobby-Fotografen
Die 12,98-MP-Kamera verfügt über einen optischen Bildstabilisator, weswegen die Fotos selbst bei weniger Licht schön scharf gelingen und Details gut erhalten bleiben. Auch Kontraste, Farben und Belichtung können überzeugen. Eine Macke hat die Kamera jedoch, genauso wie bei beinahe jedem anderen Smartphone: Selbst wenn die Bilder bei schlechtem Licht scharf bleiben, so rauschen sie stellenweise doch sehr stark.
Unser Video-Testbericht zum Google Nexus 6
Lästiger Autofokus, beste Musik
Videos zeichnet das Google Nexus 6 je nach Vorliebe in Full-HD oder 4K auf. Die Qualität bleibt dabei hinter der bei den Fotos zurück. Aufnahmen sind etwas zu hell und der Autofokus zieht oft unnötig nach. Komprimierungsartefakte sind dafür nicht auffällig. Alles bestens wiederum ist beim Musikplayer des Nexus 6, dessen Sound auch auf guten Kopfhörern natürlich und harmonisch klingt.
Google Nexus 6: Gutes Phablet zu hohem Preis
Abschließend lässt sich sagen, dass das Google Nexus 6 keineswegs als Smartphone verstanden werden sollte, sondern eher als Tablet, da es mit einer Hand unmöglich zu bedienen ist. Es ist nur aktuellste Technik verbaut, wodurch das Gerät zur aktuellen Spitzenklasse gehört. Kamera und Video entsprechen zwar nicht den höchsten Standards, am Musikplayer ist jedoch nichts auszusetzen. Das Nexus startet mit einem Preis von 649 bzw. 699 Euro, womit das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gerade rosig aussieht: 41 Prozent unter dem Schnitt. So könnte es also durchaus vorkommen, dass der eine oder andere doch über eine Alternative, wie das Nexus 5 oder das LG G3 nachdenkt.
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