Asus Zenfone 3: Ein eleganter Brocken
Das Asus Zenfone 3 kommt in eleganter Optik mit großem Bildschirm und Fingerabdrucksensor. Wegen der moderaten Preisempfehlung von 399 Euro zu Marktstart dürfte es viele Interessenten geben. Wir prüfen das Smartphone auf Herz und Nieren!

Wer das Asus Zenfone 3 auspackt, dem präsentiert sich als erstes das große 5,46-Zoll-Display. Mit 404 ppi ist es zwar nicht das schärfste von allen, aber bei weitem noch scharf genug, um selbst kleine Inhalte detailliert darzustellen. Die Helligkeit von 529 Candela kann sich sehen lassen und auch die Blickwinkelstabilität geht in Ordnung. Alles in allem also ein guter Bildschirm.
Asus Zenfone 3: Riesiger Handschmeichler
In der Hand gehalten merkt man, dass das Asus Zenfone 3 ein ganz schöner Brocken ist. Mit 78 x 152 x 7,7 Millimetern und 157 Gramm ist das Phablet alles andere als klein und leicht. Nichtsdestotrotz fällt einem nach "groß" direkt noch "angenehm" ein – und das will bei 5,5 Zoll schon einiges heißen. Diese Handschmeichler-Qualitäten verdankt das Zenfone 3 seiner Gorilla-Glass-Rückseite, welche zu den Seiten hin flacher wird. Zusammen mit einem Metallrahmen wird außerdem die Optik ungemein wertig.
Vor dem Kauf sollte man jedoch daran denken, dass eine Glasrückseite erhöhte Bruchgefahr bedeutet, Fingerabdrücke auf Glas wunderbar sichtbar sind und das Smartphone auf diesem Weg auch recht schlüpfrig sein kann. Beim Verwindungstest drückt das Deckglas überraschenderweise auf das Panel durch – nicht weiter schlimm, aber es erfordert es doch eine etwas umsichtigere Handhabung des Smartphones.
Das Innenleben des Zenfone 3 ist Mittelklasse
Weg vom Optischen, hin zu den inneren Werten des Asus Zenfone 3. Welche Leistung bringt es? Die Rechenleistung kommt von einem achtkernigen Prozessor, dessen Kerne mit je zwei Gigahertz getaktet sind. Unterstützt wird er durch vier Gigabyte Arbeitsspeicher. In den Benchmarks erzielt das Zenfone 3 neun Prozent über dem Durchschnitt. Kein Kracher, aber für fast jeden Normalnutzer ausreichend.
Der 3.000 Milliamperestunden fassende Akku ist fest verbaut und bringt es in unserem Test auf 666 Minuten Videowiedergabe im Flugmodus bei gedimmtem Display. 35 Prozent mehr als durchschnittlich. Das sollte jeden Normalnutzer und selbst einige der Intensivnutzer über den Tag bringen. Geladen ist das Zenfone 3 mittels 2-Ampere-Ladegerät innerhalb von 122 Minuten. Hinsichtlich der Akkukapazität ist das acht Prozent schneller als im Durchschnitt. Ob es unbedingt schneller gehen muss ist fraglich, da Studien darauf hinweisen, dass Schnellladeverfahren die Akku-Kapazität schneller schrumpfen lassen.
Zenfone 3 hat viel Zubehör an Bord
Das Zenfone 3 ist mit einem satten 64-Gigabyte-Gedächtnis ausgestattet, von welchem 49,2 Gigabyte zur freien Nutzung übrig bleiben. Der Speicher lässt sich zudem via Micro-SD-Karte erweitern – oder aber man nutzt den Steckplatz für eine zweite SIM-Karte. Wer dann doch mal mehr Speicherplatz benötigt, kann auf USB-on-the-Go zurückgreifen.
Weiterhin sind ein Fingerabdrucksensor und alle gängigen Funktechniken an Bord: WLAN ac, Bluetooth 4.2, NFC und LTE mit bis zu 150 Megabit die Sekunde. Wer sich nun erinnert, bei anderen Smartphones schon von mehr LTE Speed gelesen zu haben, liegt nicht falsch. Tatsächlich nutzen kann man solch hohe Kapazitäten jedoch nur in Ausnahmefällen, da das deutsche LTE-Netz kaum solche Geschwindigkeiten bietet.
Umfangreiche Kamera-Tools
Bei der Kamera setzt sich Asus von der Konkurrenz ab: 16,26 Megapixel inklusive optischem Bildstabilisator bietet das Zenfone 3. Wer mag, kann im Modus "Superauflösung" Fotos mit 65 Megapixeln schießen – dafür setzt die Kamerasoftware vier normale Fotos zu einem Monster-Bild zusammen. Das Ergebnis gefällt sehr gut, allerdings nimmt der nötige Rechenschritt einige Sekunden in Anspruch. Weiterhin ist ein manueller Modus an Bord, der Langzeitbelichtungen mit bis zu 32 Sekunden möglich macht. Um Motive gerade auszurichten, bietet die Kamera außerdem zwei Horizontlinien – eine im Quer- und die andere im Hochformat.
Ganz grundsätzlich gelingen die Fotos bei gutem Licht sehr gut. Die Aufnahmen im Test sind scharf und zeigen erfreulich viele Details. Auch bei der Belichtung, den Farben und der Kontrastierung stimmt alles. Wird das Licht jedoch schlechter, bricht auch die Foto-Qualität ein. Trotz Blende f2.0 und optischem Bildstabilisator werden die meisten Bilder leicht unscharf. Hier braucht man also eine ruhige Hand oder ein Stativ.
Für den Gelegenheits-Filmer und Musikfreunde
Videos sind sind mit dem Asus Zenfone 3 in Full HD oder 4K möglich. Ton, Belichtung, Farben und Kontraste werden im Test gut festgehalten, allerdings zeigt sich ein Grieseln im Bild. In 4K-Aufnahmen legt die Schärfe noch mal ordentlich zu und das Grieseln nimmt ab – verschwindet jedoch nicht vollständig. So weit, so gut, wäre da nicht der Autofokus, welcher hin und wieder Probleme hat, den richtigen Fokuspunkt zu finden.
Der Musikklang am Kopfhörerausgang erweist sich im Test als hochwertig. Nur im direkten Vergleich und bei gut geschultem Gehör nimmt man wahr, dass die Bässe im Vergleich zur aktuellen Referenz etwas präziser sein könnten.
Viele Möglichkeiten zur Individualisierung
Als Betriebssystem kommt Android 6.0.1 mit der Nutzeroberfläche Zen UI 3.0 zum Einsatz. Die Oberfläche macht zahlreiche Komfort-Funktionen möglich. So ist Tap 2 Wake an Bord, die Schnellzugriffe lassen sich editieren und ein langer Druck auf den Homescreen öffnet ein Menü mit zahlreichen Symbolpaketen, Themen und Präferenzen. Ist das Smartphone für Kinder gedacht, können bestimmte Apps mit einem Passwort geschützt werden; soll das Zenfone 3 für Senioren sein, bietet sich eine vereinfachte Nutzeroberfläche an.
Fazit zum Asus Zenfone 3
Fassen wir noch einmal zusammen: Das Asus Zenfone 3 kommt mit großem Display, wertig verpackt in Metall und Glas. Die Prozessor-Leistung genügt jedem Normalnutzer, der Akku bringt fast alle über den Tag. Alle relevanten Funktechniken sind an Bord und der interne Speicher ist mit 64 Gigabyte großzügig bemessen. Wer mag, kann daher den SD-Karten-Slot für eine zweite SIM-Karte nutzen. Die 16-Megapixel-Kamera schießt bei gutem Licht tolle Fotos, wird das Licht schlechter, sinkt jedoch trotz optischem Stabilisator die Qualität merklich. Zu Marktstart werden 399 Euro veranschlagt. Das macht ein Preis-Leistungs-Verhältnis von 12 Prozent unter dem Durchschnitt, was wiederum ein guter Wert ist, bedenkt man, dass Topmodelle teilweise bei 60 Prozent unter dem Mittel einsteigen.
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