Blackberry: Neues Android-Smartphone wird deutlich günstiger
Der Hersteller Blackberry will mit einem günstigeren Android-Smartphone punkten. Der erste Androide des Herstellers war nach Ansicht des Konzernchefs viel zu teuer. Das neue Modell kostet weniger als die Hälfte.

Waterloo - Der schwächelnde Smartphone-Pionier Blackberry will seine Marktposition mit einem günstigeren Android-Telefon verbessern. Blackberry kündigte am späten Dienstag das Modell DTEK50 an. Das erste Blackberry-Smartphone mit dem Google-Betriebssystem, das Modell "Priv" war mit einem Preis von über 700 Euro für viele zu teuer, wie Konzernchef John Chen jüngst selbst einräumte.
Keine aufschiebbare Tastatur
Wie bei seinem ersten Android-Telefon Priv stellt Blackberry auch bei seinem neuen Smartphone mit Google-Betriebssystem Sicherheit und Datenschutz in den Mittelpunkt. Das DTEK50 wird mit Marshmallow-Android (6.0) ausgeliefert, das Blackberry aber wie beim Priv gehärtet und etwa um eine eigene Speicherverschlüsselung und einen sicheren Bootprozess ergänzt hat. Auf eine aufschiebbare Tastatur verzichtet der Hersteller bei dem 5,2-Zoll-Gerät mit Full-HD-Display aber.
Alle Softwarekomponenten sind so signiert, dass beim Start etwaige Manipulationen erkannt werden können. Zum Sicherheitspaket gehört auch die namensgebende Privatsphäre-App (DTEK), die die anderen Anwendungen überwacht und warnt, wenn diese etwa auf Kamera, Mikrofon, Standort oder persönliche Daten zugreifen wollen.
Ausstattung
Im DTEK50 arbeitet eine Achtkern-CPU (Qualcomm Snapdragon 617) neben 3 Gigabyte (GB) RAM und 16 GB erweiterbarem Speicher. Mit 2.610 Milliamperestunden (mAh) starkem, nicht wechselbarem Akku bringt das 7,4 Millimeter dünne Smartphone 135 Gramm auf die Waage. An Funkschnittstellen sind LTE, ac-WLAN, Bluetooth 4.2 LE und NFC an Bord. Die Phasenautofokus-Hauptkamera (f 2,0) löst mit 13 Megapixeln auf. Das DTEK50 soll ab Mitte August für 339 Euro zu haben sein.
Fokus auf Android
Blackberry will mit dem Versprechen eines besonders sicheren Android-Smartphones auch in Unternehmen und Behörden punkten. Mit dem neuen Fokus auf Android ist unklar, was aus dem hauseigenem System Blackberry 10 wird. Schon seit einiger Zeit wird spekuliert, es solle eingestellt werden.
Zuletzt war der Blackberry-Marktanteil im Smartphone-Geschäft auf lediglich 0,2 Prozent geschrumpft. Im vergangenen Geschäftsquartal setzte Blackberry noch 500.000 Smartphones zu einem Durchschnittspreis von 290 Dollar ab.
Weiteres Android-Smartphone geplant
Der Blackberry-Chef hatte wiederholt gesagt, er werde aus dem Smartphone-Geschäft aussteigen, wenn es nicht gelingen sollte, mit den Geräten Geld zu verdienen. Bei Vorlage der jüngsten Quartalszahlen bekräftigte Chen zugleich, er sei noch zuversichtlich, das dies zu schaffen sei. Der Konzern will im laufenden Jahr noch ein weiteres Android-Smartphone auf den Markt bringen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde um 14:39 Uhr aktualisiert